Punk in der DDR
Mo., 26. Feb.
|Wurzen
Schrei nach Freiheit oder nur Kopie des Westens? Lesung und Gespräch mit Gerald Pochop


Zeit & Ort
26. Feb. 2024, 19:00 – 21:00
Wurzen, Lüptitzer Str. 2, 04808 Wurzen, Deutschland
Über die Veranstaltung
Wie reagierte die DDR-Gesellschaft auf die bunten Außenseiter? Warum brachten abstehende Haare und zerrissene Klamotten die Stasi auf Hochtouren? Ging es hier um den Kampf zwischen Individuum und Kollektiv? Was ist davon heute noch geblieben? Geralf Pochop (geboren 1964 in Halle) wird als 13-Jähriger Fan der Punk-Bewegung und damit zum Außenseiter. Die Musik und die Punk-Mode als Gegenpol zur spießigen Normalität faszinieren ihn. Er beginnt, Punk-Konzerte in seiner Umgebung zu besuchen, färbt sich die Haare, trägt einen Irokesen und zerrissene Jeans. Damit fällt er in der weitgehend grauen DDR-Gesellschaft auf. Für die SED ist Punk mit seiner Anarchie und Individualität eine Kampfansage, eine Rebellion gegen den Staat. Punk in der DDR ist für die Parteifunktionäre eine Kopie des dekadenten Westens. Pochop, dessen Motive zunächst völlig unpolitisch sind, eckt immer mehr an, gerät mit dem System in Konflikt, erlebt Einschüchterungen und brutale Gewalt durch die Staatssicherheit: 1983 wird er das erste…


